Der Lehrgang mit Shimizu Kenta Sensei begann am Freitag, den 14. März 2025, statt wie ursprünglich angekündigt am Samstag, den 15. März. Dies war auch der erste Probelauf der Organisation, bei dem es gelang, die große Zahl an Teilnehmern samt Gepäck auf engem Raum – Umkleiden und Duschen – problemlos unterzubringen. So gab es einen reibungslosen Auftakt, der die Teilnehmer sofort in eine produktive Trainingsatmosphäre eintauchen ließ.
Dank der vorbildlichen Organisation und des unermüdlichen Einsatzes der Mitglieder des Aikido Dojo Seishinkan wurden die Teilnehmer aus mehreren deutschen und internationalen Dojos herzlich empfangen und optimal auf den Lehrgang eingestimmt. Kaum angekommen, wurden die Teilnehmer mit einem Lächeln begrüßt, was sofort eine freundliche und offene Atmosphäre schuf.
Shimizu Kenta Sensei, bekannt für seine freundliche und zugängliche Art, begrüßte viele der Teilnehmer persönlich mit einem Handschlag auf der Matte – eine Geste, die das familiäre Gefühl des Lehrgangs verstärkte. Wie üblich begannen die Trainingseinheiten mit einem selbstständigen Aufwärmen, das bereits 15 Minuten vor Trainingsbeginn stattfand.
Während des Trainings bat Shimizu Kenta Sensei die Teilnehmer, besonders auf die begrenzte Mattenfläche zu achten, da sich mehr Menschen als gewöhnlich auf der Matte befanden. Trotz der Nähe zu anderen Partnern betonte er, dass die Ernsthaftigkeit und das starke Angreifen in den Techniken keineswegs verloren gehen dürften. Die Technik sollte stets mit der richtigen Einstellung ausgeführt werden, unabhängig von den räumlichen Gegebenheiten.
Ein besonderes Augenmerk legte der Sensei auf die Bedeutung der kreisförmigen Bewegung im Aikido. Er erklärte, dass eine harmonische, kreisförmige Bewegung zwischen den Partnern entsteht, wenn der eine stark angreift – nicht unbedingt schnell, sondern kraftvoll – und der andere die Energie des Angreifers antizipiert. So entstehen Bewegungen, die fließend und kraftvoll sind, wenn die Technik richtig ausgeführt wird.
In einer kurzen, aber sehr inspirierenden Geschichte berichtete Shimizu Kenta Sensei von den Morgentrainings im Tendokan in Japan, die oft voll besetzt sind. Viele Teilnehmer nehmen sich die Zeit, vor der Arbeit zu trainieren. Auf die Frage, ob sie nach dem intensiven Training nicht müde seien, antworteten die Schüler, dass das Morgentraining ihnen Kraft für den gesamten Tag gebe. Sie könnten all ihre Sorgen und den Stress des Alltags ablegen und sich vollständig auf das Training konzentrieren. Nach dem Training fühle man sich erfrischt, und mit neuer Energie für den Tag bereit.
Die Botschaft des Lehrgangs war klar: Entspannt euch! Das Training ist ein Geschenk. Trainiert ernsthaft, aber mit einer entspannten Einstellung, denn es tut nicht nur dem Körper, sondern auch dem Geist gut.
Der Samstag war der Tag, an dem die meisten Teilnehmer auf der Matte standen, nachdem fast alle angereist waren. Leider konnten die vier angemeldeten Teilnehmer aus Tansania aufgrund von Visumsproblemen nicht teilnehmen, was einen kleinen Wermutstropfen hinterließ.
Bei der noch größeren Teilnehmerzahl, wiederholte Shimizu Kenta Sensei seine Bitte um Achtsamkeit: “Nutzt die Gelegenheit, mit möglichst vielen verschiedenen Partnern zu trainieren.” Die kreisförmige Bewegung und die richtige geistige Einstellung waren weiterhin die Kernpunkte des Trainings. “Wenn die Technik und der Angriff korrekt ausgeführt werden”, so der Sensei, “entsteht eine gemeinsame Bewegung, die harmonisch und kraftvoll ist.” Ein weiterer wichtiger Hinweis: “Eine halbe Bewegung führt zu einem halben Kreis, und eine halbe Sache bleibt unvollständig – füllt die Lücke körperlich und geistig.”
Nach einer weiteren intensiven Trainingseinheit fand das wohlverdiente Buffet statt, das dank der perfekten Planung des gesamten Organisationsteams reibungslos aufgebaut wurde. Robert Hundshammer hielt eine kurze Ansprache und eröffnete das Buffet, das mit zahlreichen Köstlichkeiten keine Wünsche offenließ. Von herzhaften bis süßen Spezialitäten war alles dabei, und die entspannte Atmosphäre lud zu angeregten Gesprächen und einem Austausch unter den Teilnehmern ein.
Am Sonntag waren noch immer keine Ermüdungserscheinungen bei den Teilnehmern zu erkennen – alle wirkten frisch und motiviert. Die Themen der Vortage wurden fortgesetzt, mit weiteren Techniken, die aus der runden Ausweichbewegung resultierten, gepaart mit präziser Technik und dem richtigen Timing.
Shimizu Kenta Sensei unterstrich zum Abschluss, dass die Grundlage jeder Technik entscheidend ist: “Wenn die Basis stimmt, ist alles möglich.” Der letzte Trainingstag endete mit freiem Training, bei dem jeder Teilnehmer die Gelegenheit hatte, das Gelernte anzuwenden – in wechselnden Partnerkombinationen, die das schnelle Anpassen und Antizipieren von Bewegungen erforderten.
Es war beeindruckend zu sehen, wie mühelos und spielerisch Shimizu Kenta Sensei die komplexen Bewegungen und Techniken umsetzte. Seine Begeisterung und positive Einstellung färbten auf die Teilnehmer ab, viele waren sichtlich motiviert und inspiriert, obwohl die Zeit wie im Flug vergangen war und man am liebsten noch weitertrainiert hätte.
Am Ende des Lehrgangs wurden einige Graduierungen von Shimizu Kenta Sensei vorgenommen, was diesen Teilnehmern eine besondere Anerkennung ihrer Fortschritte und ihres Engagements im Aikido verlieh. Diese Zeremonie rundete das Ereignis ab und verlieh dem Lehrgang einen unvergesslichen Höhepunkt.
Zum Abschied wurde Shimizu Kenta Sensei ein Geschenk überreicht – unter großem Applaus der Teilnehmer, die ihm für seine Zeit und seine unermüdliche Arbeit dankten. Es war ein Lehrgang, der nicht nur technische Fertigkeiten vermittelte, sondern auch die Freude und die Philosophie des Aikido auf wunderbare Weise erlebbar machte.
Roland Schulze