2021? Eigentlich wollten wir ja im Mai 2020 fahren, doch dann kam Corona.
Um einmal zu verdeutlichen, wie kompliziert es bis zu unserer Aikidoreise nach Schönhagen war, hier eine kurze Timeline unserer Planungen für „Schönhagen 2020“.
Januar 2020 Anmeldung für Schönhagen -> check März 2020 Einstellung des Sportbetriebes im TSH -> blöd April 2020 Schönhagen auf "Standby" -> Covid19 Mai 2020 Absage Schönhagen -> saublöd neue Planung für September 2020 -> cool, check Juni 2020 kontaktfreies Training im Freien -> check August 2020 verschieben Schönhagen auf Mai 2021 -> doof, check kontaktfreies Training in der Halle -> immerhin... November 2020 Einstellung des Sportbetriebs in HH -> schon wieder... Februar 2021 Verschieben Schönhagen aus September -> check Juni 2021 kontaktfreies Training wieder möglich -> check Planungen Schönhagen werden konkret -> check Juli 2021 Ausschreibung für Schönhagen ist da -> double-check August 2021 Normales Training und Kindertraining starten -> check September 2021 WIR SIND IN SCHÖNHAGEN -> CHECK!!!
1,5 Jahre Vorfreude und Enttäuschungen, doch nun war es tatsächlich so weit: Das Schönhagen-Wochenende stand vor der Tür.
Seit Tagen hatten wir uns vorbereitet, Sachen gepackt und geplant: Wann kommt Dominik von der Schule? Danach schnell noch einen Covid-Test machen und auf ging es. Es war auch schon 14:30 Uhr und wir stellten uns vor dem Elbtunnel auf der A7 Richtung Norden direkt zu all den anderen Autos in den typischen „Freitag-Nachmittag-Elbtunnel-Richtung-Norden-Stau“. Als wir diesen dann überwunden hatten, machten wir einen kurzen Schlenker nach Halstenbek, um Niels abzuholen, um dann recht zügig nach Schönhagen zu kommen. Kurz nach 17 Uhr waren wir dann endlich da.
Die Matten fürs Training waren schon aufgebaut, und wir mussten sie dann nur noch wischen, nachdem wir unsere Sachen auf unser Zimmer gebracht hatten.
Um 18 Uhr gab es Abendessen und dann tatsächlich: Die erste Trainingseinheit fand statt! Es war eine Freude zu sehen, mit welcher Begeisterung wirklich jeder Teilnehmer bei der Sache war und Spaß hatte, auch wenn nicht gleich alles so gut funktionierte.
Nach dieser ersten Trainingseinheit haben sich einige kleine Grüppchen gebildet, die sich gegenseitig kleine Tipps gaben und damit war auch schon das inoffizielle „Training nach dem Training“ in vollem Gange. Einige übten Fallen, andere machten Dehnübungen oder lockerten sich etwas auf.
Später am Abend trafen sich alle noch im Aufenthaltsraum. Es wurde geschnackt, gespielt und gelacht. Ein toller erster Tag in Schönhagen ging langsam zu Ende.
Am nächsten Tag war auch unser Zimmer mit dem Reinigen der Matte dran, beim Frühstück kurz mit den anderen abgesprochen und dann vor dem Training zum „Matten wischen“ getroffen.
Um 09:30 Uhr begann dann die erste Trainingseinheit des Tages, welche nahtlos an die des Vortages anknüpfte.
Nach dem Mittagessen hatten wir etwas Freizeit und die wurde genutzt, um zum Beispiel das Schönhagener Schloss einmal aus der Nähe zu betrachten, am Strand spazieren zu gehen und ein Eis zu essen oder einfach zu chillen.
Überraschenderweise hatten wir sehr frühlingshafte Temperaturen, so dass sich schon alle auf das Grillen am Abend freuten. Vorher gab es jedoch noch eine sehr willkommene Einheit auf der Matte. Willkommen, nicht nur wegen des einen oder anderen Corona-Pfunds auf den Hüften, sondern auch wegen der langen Auszeit vom Training. Aber auch diese zweite Trainingseinheit des Tages ging, zum Glück ohne Verluste an Mensch und Material, sehr zügig vorbei.
Auch ohne die Ansage von Björn, heute mal nicht so lange auf der Matte zu „trödeln“, beeilten sich alle unter die Dusche, um anschließend zum Grillplatz zu kommen. Wir hatten schließlich etwas nachzuholen. Bei wirklich milden Temperaturen wurde gegessen und getrunken was das „Lager“ hergab und natürlich wurde viel gequasselt. Auch hier hatten wir viel nachzuholen. Als es langsam dämmerte machten sich Erik und Dominik daran das Lagerfeuer vorzubereiten und zu entzünden. Unsere Musiker Sebastian (Laute / Gesang) und Christian (Flöte) zückten ihre Instrumente und legten los. Es gab viele Gespräche, es wurde viel gelacht, gesungen und applaudiert. Das Feuer wurde permanent mit Nahrung versorgt (Dominik: Zweige und Äste; Robert: Baumstämme (Bänke durfte er nicht)) und alle anderen mit Getränken. Es war ein Zusammensein, auf das wir uns lange gefreut hatten, aber auch dieser Tag ging langsam zu Ende und die Kojen riefen.
Der Sonntag brach an, leider auch der Tag der Abreise. Alle freuten sich, nach einem ausgiebigen Frühstück, auf die noch anstehende Trainingseinheit mit Björn.
Mein persönliches Highlight: das Trainingspaar Dominik & Anton (der kleinste und der größte) was wieder einmal zeigt, dass im Aikido alles geht und wirklich alle miteinander trainieren können. Groß und klein, stark und weniger stark, Anfänger und Fortgeschrittene.
Nach dem Training wurden die Matten gemeinsam abgebaut und das Dojo gesäubert. Die Unterkünfte mussten ebenfalls noch geräumt werden. Niemand hatte es eilig abzufahren, alle packten mit an, um noch etwas länger bleiben zu können. Auch die Verabschiedung zog sich etwas. Schlussendlich aber musste man ja doch irgendwann los. und so starteten nach und nach die Leute in Richtung Dänemark, Kiel, Hamburg und Oldenburg.
Auch wir mussten nun so langsam aufbrechen. Das Auto war beladen, Niels eingesammelt und wir hatten uns von allen herzlich verabschiedet. Das Navi leitete uns die schöne Route (über Eckernförde und Kiel an der Ostsee entlang), nicht die schnelle Route (über die A7), aber das war okay. Wir waren entspannt und hatten ein schönes Wochenende hinter uns.
Nachdem wir Niels abgeliefert hatten, stellten wir uns wieder mal wieder in den Stau vor dem Elbtunnel (diesmal in die andere Richtung) und waren gegen 16:15 Uhr zu Hause.
Es war ein lang ersehntes Wochenende, welches wir gut genutzt und mit tollen Leuten verbracht haben. Ich hoffe, das nächste Schönhagen gibt es, wie gewohnt, im Mai (2022!!!).
Roland Schulze