Es gibt viele Dinge, die den meisten Menschen einfallen, wenn man sie denn fragen würde, was „man“ an einem Sonntag um 11:00 Uhr mit seiner Zeit anfangen kann. Der Besuch eines Aikido-Seminars wird wohl den wenigsten in den Sinn kommen.
So früh am Sonntag den eigenen Wohlfühlbereich zu verlassen und sich körperlich und geistig zu betätigen, stellt an sich schon eine besondere Aufgabe dar. Nichts desto trotz haben sich am 06.09. viele interessierte Aikidoka auf der Matte des Seishinkan eingefunden, gespannt auf den Lehrgang von Josef Celestina.
Die Spannweite der Teilnehmer ging von ganz jung bis zum allerbesten Alter. Auch international ging es zur Sache: Es wurden Dänen gesichtet. Josef, der mir persönlich noch nicht bekannt war, entpuppte sich als ein überaus freundlicher und kompetenter Lehrer, der die manchmal auch etwas „kniffeligen“ Techniken mit viel Geduld zeigte und erklärte.
In insgesamt drei Trainingseinheiten wurde Neues und Bekanntes trainiert, wobei sich das Bekannte nicht immer als Gekonntes erwies. Insbesondere auf Lehrgängen mit anderen als den gewohnten Trainingspartnern und Lehrern zeigen sich (zumindest bei mir) besonders die „Ecken und Kanten“, die sich im gewohnten Umfeld gerne verstecken.
Die Konzentration und das Durchhaltevermögen der jüngsten Seminarteilnehmer Gwen und Malte nötigte echten Respekt ab. Eine so lange Zeit „dabei“ zu bleiben und mit den älteren und größeren Partnern zu trainieren, das ist schon Klasse.
Nach dem Training ging es noch für einige zum Chinesen „um die Ecke“, hier gab es einen leckeren kulinarischen Streifzug durch das Reich der Mitte, bevor wir uns von Josef verabschiedeten. Bis Moers hatte er noch einiges an Rückweg vor sich.
Zusammenfassend gesagt, hatten wir an diesem Tag einen sehr schönen und harmonischen Aikido-Lehrgang bei einem grundsympathischen Lehrer mit vielen netten Leuten und leckerem Essen. Am Ende war ich doch etwas er“matte“t, aber ziemlich satt. Eigentlich optimal für einen Sonntag jenseits der Komfortzone.
Andreas Behnke