Immer wieder sind tolle Artikel von der Aikido Abteilung zu lesen, und dieses Mal wurde ich gebeten einen zu schreiben. Ich übe seit März 2011 Tendoryu Aikido in Wilhelmshaven, dem zweiten Verein, in dem Björn Ole unterrichtet, und besuchte mit einem anderen Wilhelmshavener Aikidoka die Gruppe in Harburg anlässlich des Kangeiko und Kagamibiraki 2012 im Aikido Dojo Seishinkan.
Es ist immer wieder impulsgebend, wenn man in Harburg oder im Seishinkan zum Training kommt. Nun werde ich mal etwas über die Woche vom 16. bis 22. Januar erzählen: Wie es war jeden Morgen zum Kangeiko, dem „kalten Training“, und abends dann auch noch zum normalen Training zu gehen. Und wie das abschließende Fest am Samstag (Kagamibiraki) war.
Meine Trainings-Woche begann leider erst am Montag Abend, wo ich beim Harburger Training teilnahm. Es war ein sehr schönes Training und ich merkte schnell, wo ich zu Besuch war – die Eleganz und trotzdem bestechende Einfachheit des Tendoryu Aikido sollten ein Leitmotiv für eine Woche mit 13 Trainingseinheiten werden. Die Woche über war sehr viel Disziplin und Ehrgeiz gefragt, denn jeder Tag begann recht früh. Das Training im Seishinkan ging um 7 Uhr los und so mussten wir um 5:30 Uhr aufstehen und mit der S-Bahn nach Hamburg rüber. Im Schnitt waren wir 21 Aikidoka, die so jeden Morgen eine Stunde trainierten und, so sie nicht gleich zur Arbeit mussten, danach zu einem gutem Frühstück blieben. Da man so gut trainiert hatte, konnte man nach dem Morgentraining frisch in den Tag starten. Doch das war noch nicht genug Training für den Tag: Der Abend kam rasch und damit auch das normale Abendtraining im Seishinkan und/oder in Harburg. Nach Frühtraining und Arbeit (oder in meinem Fall Sightseeing) war die freiwillige Teilnahme manchmal nicht mehr ganz so freiwillig… aber dennoch haben es einige Harburger und der Besuch aus Wilhelmshaven durchgehalten und auch noch jeden Abend trainiert!
So anstrengend die Tage auch waren, mit jedem Tag konnte ich überzeugter sagen: Es war ein guter Entschluss der Einladung nach Hamburg gefolgt zu sein! Der Lernerfolg ist doch sehr viel größer, als wenn man nur ein- oder zweimal die Woche auf der Matte steht.
So vergingen die Tage bis Freitag wo dann das letzte Morgentraining statt fand. An diesem Tag fing das Training in Harburg für mich auch schon am Nachmittag an; ich war gebeten worden beim Kindertraining in Harburg teilzunehmen um Fotos zu machen. Es gab nämlich noch mehr Besuch – Steffen Mortensen aus Dänemark war auch anlässlich des Kangeiko/Kagamibiraki mit einem seiner Schüler zu Besuch. Nach dem großen Erfolg mit ihm als Lehrer bei dem Kinderlehrgang im letzten Jahr war es klar, dass er das Kindertraining gab und man merkte, mit was für Spaß und welcher Disziplin die Kinder trainiert haben. Die Trainer, die sonst immer das Training geben (Inga, Sebastian und Robert), haben Steff dabei unterstützt und – wenn er sie nicht gerade durch die Gegend geworfen hat – hier und da geschaut, ob die Techniken funktionierten. Und wenn es mal nicht klappte, zeigten sie, wie es richtig geht. Ich habe nebenher Fotos gemacht und auch ein bisschen unterstützt – soweit ich als Anfänger das eben konnte.
Nach dem Kindertraining war der Abend aber noch nicht zu Ende, es folgte noch das Erwachsenentraining. Diese Einheit teilten sich Steff und Björn Ole – wie ich hinterher gelernt habe, ist das schon Tradition bei Steffs Besuchen. Obwohl es zwei unterschiedliche Lehrer sind, eins haben die beiden gleich: ihr gutes Tendoryu Aikido!
Ich kann sagen, dass die beiden Trainings in Harburg, es waren zwei Abende, sehr schön waren und dass ich hier immer wieder gerne zu Besuch bin. Ich werde mir auch in Zukunft die Zeit nehmen mal wieder zu den Harburgern zu kommen, vielleicht ja schon bei ihrer jährlichen Reise nach Schönhagen im April. Damit war das Training, nicht aber der Abend vorbei; bei einer gemütlichen Runde im Schweinske ließen wir die Woche und das viele Training ausklingen… am Samstag konnten wir ja ausschlafen!
Zu lange Schlafen war aber dennoch nicht, denn bevor wir zum Kagamibiraki, der großen Party, ins Seishinkan konnten, mussten wir erst unsere Mitbringsel für das große Buffet fertig gemacht und unsere Trainingstaschen gepackt haben.
Dann fuhren wir zum Seishinkan, wo es erst mal ans Aufräumen ging. Das Dojo sollte ja zum traditionellen Neujahrsfest, dem Kagamibiraki (“den Spiegel zerbrechen“) erstrahlen. Im Training gab es von der Kindergruppe einige sehr gute und gelungene Vorführungen, was dazu führte, dass es sich Eckhardt nicht nehmen ließ, auch aus der Erwachsenengruppe Vorführungen zeigen zu lassen. Zum Schluss gab es einige Ehrungen und Graduierungen.
Ich will an dieser Stelle noch mal unterstreichen, dass so etwas wie das Kangeiko/ Kagamibiraki oder das Training ohne ein perfektes Team nicht möglich sind!
Zum Schluss gab es das große Fest, mit einem sehr schönen 15m langen Buffet, vielen Gesprächen und reichlich Sake!
Es war eine anstrengende aber sehr schöne Woche mit reichlich „ Ki“ und daher bleibt nur noch eins zu sagen: Danke allen Trainern und Verantwortlichen!
Sebastian Eilenberger (Wilhelmshaven)