Der Lehrgang bei Shimizu Sensei am 13. und 14. März in Kiel war für mich der erste Lehrgang dieser Art im Tendoryu-Stil. Der Lehrgang war gut besucht, die Füllgrenze hinsichtlich der Teilnehmeranzahl wurde erreicht (ca. 90). Die Organisation war gut, die Stimmung offen und erwartungsvoll.
Am besten hat mir gefallen, dass Shimizu Sensei nicht nur Wert auf die „körperlichen Aspekte“ gelegt hat, sondern auch auf weitere Aspekte eingegangen ist. So gab es erklärende Worte zu japanischer Tradition, zu Etikette und Verhaltensweisen und auch die Einforderung, diese Werte zu pflegen.
In der zweiten Hälfte der 80er / Anfang der 90er Jahre hatte ich diverse Lehrgänge mit japanischen Meistern im Karate besucht. Im Rahmen dieser Lehrgänge standen körperliche Aspekte eindeutig im Vordergrund. Das galt sowohl für die Ausrichtung – wohlwollend formuliert, wurde das Prinzip „Üben übt“ in Form langer Einheiten von Grundschultechniken praktiziert – als auch für die Teilnehmer. Disziplin und Etikette standen nicht auf der Tagesordnung und wurden auch im Umgang miteinander nur bedingt geübt.
Dies habe ich in Kiel anders erlebt. Grundsätzlich war der Umgang miteinander respektvoll, ohne das dies zu einem nachlassenden Trainingseifer geführt hat. Ansätze von fehlender Disziplin, z.B. der Verzicht auf das Abknien, wurden von Shimizu Sensei aufgenommen und thematisiert.
Zusammenfassend kann ich für mich feststellen, dass ich die Gelegenheit zu einem Besuch eines Lehrganges mit Shimizu Sensei gerne wiederholen würde.
Axel